Bereits in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts begann in Europa und Deutschland eine Bewusstseinsbildung über die Ungerechtigkeiten im globalen Handel. Die Erkenntnis, dass große Bevölkerungsgruppen vom Weltmarkt benachteiligt und ausgeschlossen wurden, führte unter Beteiligung der beiden großen Kirchen sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Aktionsbündnissen zu einer Bewegung, die sich das gemeinsame Ziel gesetzt hatte, größere Fairness und gegenseitigen Respekt im internationalen Handel zu erreichen.
Eine wachsende Zahl neu gegründeter, fairer Handelsorganisationen im Norden vernetzte sich mit Handelspartnern im Süden und stellte das notwendige Know How zur Verfügung. Zunächst lag der Schwerpunkt auf der Vermarktung und dem Verkauf von Produkten aus dem Bereich Kunsthandwerk.
Die Weltläden hatten von Beginn an eine entscheidende Bedeutung in der Entwicklung des Fairen Handels. Auf der Grundlage eingeführter Standards und Kriterien engagierten sie sich meist ehrenamtlich für Verkauf der Handwerksprodukte. Ihr Absatz führte zu einer Markterweiterung und damit auch zu steigenden Umsätzen bei den Fair Trade Organisationen. Ihre zusätzliche Funktion als Multiplikatoren für die Interessen und Ziele der Bewegung wächst bis heute durch die steigende Anzahl der Läden, durch größere Produktvielfalt, durch ihre Vernetzung und durch die verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten.